So bremsen Sie Autodiebe aus
Tipps der Polizei zur Sicherung von Fahrzeugen
Foto: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
Diebstahl aus Kraftfahrzeugen, Fahrraddiebstahl, Sachbeschädigung an Kraftfahrzeugen, Autodiebstahl, Diebstahl von Fahrzeugteilen oder -ladung, Moped- und Kraftraddiebstahl und vieles mehr – die Formen der Kriminalität sind ebenso vielfältig wie die Fortbewegungsmittel selbst.
Autoeinbrecher haben es vor allem auf Autoradios, Auto-/Mobiltelefone, Navigationsgeräte sowie auf sonstige im Auto zurückgelassenen Wertsachen abgesehen, so etwa auf Handtaschen oder Kleidung mit Schecks, Papieren und Bargeld. Autodiebe stehlen ältere Fahrzeuge ohne elektronische Wegfahrsperre auch zur unbefugten Nutzung, also „aus Spaß am Autofahren“ oder zur Begehung von Straftaten.
Die häufigsten Formen des Fahrzeug-Diebstahls
- Kfz-Aufbruch durch Einschlagen von Seitenscheiben
- Türstechen
- Schlossstechen
- Heraushebeln von Heckklappenschlössern
- Kfz-Umfrisierung/Schrottfrisierung
- Vortäuschen eines Kfz-Diebstahls
- Entwendung eines Pkw zur Teil-Ausschlachtung
- Aufbereitung entwendeter Fahrzeuge als so genannte Doubletten auf Basis legal erworbener Fahrzeuge
- Schlüsseltausch bei Besichtigung von Ausstellungsfahrzeugen
- Unterschlagung von Mietfahrzeugen
- Schlüsseldiebstahl z. B. auf dem Wege eines Hauseinbruchs, durch Aufbrechen von Schlüsseltresoren etc.
Während sich für Kfz-Diebstähle mit den Ballungsräumen durchaus örtliche Schwerpunkte festmachen lassen, sind zeitliche Schwerpunkte nicht feststellbar.
Die Tipps der Polizei
- Auch bei kurzer Abwesenheit (z. B. beim Tanken, Zeitungskauf) immer den Zündschlüssel abziehen, da nur so die Wegfahrsperre aktiviert wird.
- Das Lenkradschloss stets einrasten lassen.
- Auch bei kurzer Abwesenheit Fenster, Türen, Kofferraum und Schiebedach verschließen.
- Keine Wertsachen, Bargeld oder Schecks im Auto liegen lassen.
- Die Alarmanlage bei Verlassen des Fahrzeuges immer einschalten.
- Ausweise, Fahrzeugpapiere und andere Dokumente mit Ihrer Wohnanschrift sowie insbesondere Hausschlüssel niemals im Fahrzeug zurücklassen.
- Keine Wertsachen im Kofferraum aufbewahren.
- Lenkradsperre einrasten lassen. Sie macht ein Lenken des Fahrzeuges fast unmöglich. Als deutlich sichtbare Diebstahlsicherung wirkt sie auf Täter abschreckend.
- Schaltsperre aktivieren. Hiermit wird der Schalthebel oder der Automatikwählhebel blockiert. Ein Schalten oder Wählen eines anderen Getriebeganges ist nicht möglich.
- Bei Langzeitparkern oder Wohnmobilen einen massiven Stahlbügel am Vorderrad anschließen.
- Spezielle Radsicherungsmuttern oder -bolzen erschweren das Abmontieren der Räder.
- Autoalarmanlagen einschließlich Neigungsüberwachung einbauen lassen. Sie sollen melden, wenn eine Tür oder Haube geöffnet, in den umschlossenen Innenraum hineingegriffen oder das Auto unbefugt abgeschleppt wird. Fachhändler bieten eine komplette Überwachungsanlage zur Nachrüstung an.
- Elektronische Wegfahrsperren sind bei Neufahrzeugen werkseitig eingebaut. Dank eines codierten Eingriffs in das Motormanagement verhindern sie ein unbefugtes Wegfahren.
- TÜV-geprüfte elektrische Wegfahrsperre für Gebrauchtfahrzeuge einbauen lassen. Die elektrischen Wegfahrsperren müssen prinzipiell drei voneinander unabhängige Betriebskreise des Fahrzeuges unterbrechen. Im Regelfall werden der Anlasser, die Kraftstoffversorgung und die Zündanlage unterbrochen, wodurch ein Starten des Motors verhindert wird.
- Dachgepäckträger mit verschließbaren Befestigungen am Fahrzeug anbringen.
- Autoradio- und Auto-/Mobiltelefon-Modell wählen, das gegen Diebstahl besonders geschützt ist, z.B. dadurch, dass es über ein abnehmbares Bedienteil, Codiersystem oder eine Sicherungskarte verfügt. Notieren Sie sich auf jeden Fall die individuelle Gerätenummer des Autoradios und Auto-/Mobiltelefons.
- Mobile Navigationsgeräte und Mobiltelefone immer aus dem Fahrzeug nehmen, da sie im Fahrzeug nur unzureichend zu sichern sind.
- Nicht nur Geld lockt Straftäter, auch teure Sportgeräte, wie z. B. hochwertige motorisierte Zweiräder, sind begehrtes Diebesgut.
- Entscheiden Sie sich bei Ketten, Bügeln und Schlössern zur Sicherung für „geprüfte Qualität“ und hochwertiges Material wie durchgehärteten Spezialstahl und massive Schließsysteme. Viele Hersteller bieten ihre Produkte farblich gekennzeichnet nach Sicherungsklassen an.
- Motorrad mit einer Kombination aus Alarm-/Diebstahlwarnanlage (DWA) und Wegfahrsperre ausrüsten und konsequent beides nutzen.
- Fahrräder haben Hochkonjunktur. Immer mehr Bürger/innen bewegen sich mit Muskelkraft fort. Hochwertige und teure Fahrräder haben den „Drahtesel“ abgelöst. Für Straftäter ein „lohnendes Geschäft“.
- Fahrradschlösser sollten aus durchgehärtetem Spezialstahl hergestellt und mit massiven Schließsystemen ausgerüstet sein.
- Fahrrad immer im Blickfeld belassen. Den Rahmen und beide Räder an fest verankerte Gegenstände anschließen.
- In vielen Städten und Gemeinden bieten Organisationen wie der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC), Fahrradhändler, Versicherungen etc. eine Registrierung des Fahrradrahmens durch eine individuelle, selbsterklärende Codierung an.
Weitere Informationen finden sich im Internet unter polizei-beratung, in den Medien rund um das Thema Fahrraddiebstahl („Mein Rad ist codiert“) sowie im Faltblatt der Polizei zum Thema Schutz rund ums Kraftfahrzeug („Bremsen Sie Diebe rechtzeitig aus“).
28.9.2006, ProPK